Wer zahlt im Ernstfall?Bild: Rega, Schweizerische Rettungsflu
Money Matter
Daniel (43): «Ich bin Rega-Gönner und dachte bisher, bei einer allfälligen Rettung würden so keine Kosten für mich anfallen. Ein Freund hat mir nun erzählt, Rettungskosten seien nicht automatisch gedeckt. Was stimmt?»
Lieber Daniel
Dein Freund hat recht: Eine Rega-Gönnerschaft ist eine Spende gegenüber der Stiftung. Die Rega ist keine Versicherung, kann «nach ihrem Ermessen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Gönnerinnen und Gönnern die Kosten für die von ihr selbsterbrachten oder von ihr organisierten Hilfeleistungen teilweise oder ganz erlassen, falls Versicherungen oder andere Dritte nicht leistungspflichtig sind und für die Kosten des Einsatzes nicht oder nur teilweise aufkommen müssen». Die Rega finanziert sich aus über 60 Prozent durch Gönnerbeiträge. Wichtig ist zudem: Die Rega führt nicht jede Luftrettung in der Schweiz durch.
Unfallversicherung – zahlt Rettungskosten von Angestellten
Je nach dem hast Du aber Glück: Bei ihrem Arbeitgeber gegen Nichtberufsunfälle versicherte Arbeitnehmende profitieren vom Versicherungsschutz. Das sind alle Angestellten, die mehr als acht Stunden pro Woche bei einem Arbeitgeber beschäftigt sind. Hier kommt die Unfallversicherung vollumfänglich für die Rettungskosten auf. Das gilt auch bei Unfällen im EU-EFTA-Raum. Dann entstehen Dir im Ernstfall keine zusätzlichen Kosten. Im übrigen Ausland zahlt die Unfallversicherung höchstens den doppelten Betrag der Kosten, die bei einer Behandlung in der Schweiz entstanden wären. Hier kann es je nachdem teuer werden.
Krankenversicherung – Grundversicherung zahlt nur einen Bruchteil
Bei selbständig Erwerbenden, nicht erwerbstätigen Personen, Kranken und generell in Ländern ausserhalb der EU/EFTA sieht die Basisdeckung grundsätzlich düsterer aus. Hier kommt die Grundversicherung zum Einsatz. Und diese zahlt nur einen Bruchteil; nämlich die Hälfte der Rettungskosten in der Schweiz bis zum Maximalbetrag von 5000 Franken pro Kalenderjahr. Für Krankentransporte sind es 500 Franken.
Eine Rettung ist eine Befreiung aus einer Gesundheit und Leben akut bedrohenden Situation sowie der notfallmässige Transport in die nächstgelegenste, geeignete medizinische Einrichtung, Rettungen im Ausland müssen selbst berappt werden.
Krankenversicherung – Zusatzversicherung
Eine ambulante Zusatzversicherung für rund zehn Franken pro Monat deckt solche Risiken ganzjährig. Alternativ kannst Du gezielt vor einer Reise in Länder mit sehr hohen Gesundheitskosten – allen voran die USA, Kanada, die Vereinigten Arabischen Emirate und Japan – einmalig eine Versicherung speziell für die Dauer des Aufenthaltes abschliessen.
Viele Grüsse von Comparis.ch